Kein guter Einstand in den diesjährigen Bero-Linden-Cup für die Gastgeber der MSG Linden. Unter treibhausähnlichen Temperaturen außer- und vor allem innerhalb der Stadthalle Linden, sahen sich die ganz in schwarz gekleideten Hausherren schnell im Hintertreffen. Die agile Kleenheimer Defensive um Kante Jörg Heimbach und den flinken Kapitän Dennis Köhler auf vorgezogener Position nahm der Männerspielgemeinschaft sichtlich schnell den Spaß an der Sache - auch was die Tagesform von Schlussmann Jens Elsner anging, der insgesamt nahezu fehlerlos zwischen den Pfosten agierte. Letztendlich erzielten die Favoriten einen 39:22 (16:7)-Kantersieg über die Gastgeber, womit deren Neutrainer Johannes Wohlrab sichtlich zufrieden sein durfte. "Auch mit der Leistung der vielen jungen Spieler bin ich hochzufrieden. Hier gab es nur ganz wenig zu bemängeln", meinte der junge Coach, der in den letzten Jahren noch selbst am Leder war. So lief es, wie es sich bereits in der frühen Anfangsphase abgezeichnet hatte und Köhler netzte in der 15.Spielminute zur 9:3-Führung der Gäste. Trotz frühem Führungspolster ließen die Kleeblätter nicht locker und begannen nachfolgend auch sich häufende Nachlässigkeiten des Landesligisten eiskalt auszunutzen. Erst Eike Schuchmann verkürzte in der 23.Minute vom Siebenmeterpunkt auf 4:12. Daher erscheint es müßig zu erwähnen, dass es der MSG wahrlich an Lösungen fehlte, wie man gegen das punktuell kaum zu gefährdende Abwehrsystem der Wohlrab-Formation vorgehen sollte. Ein Dampfhammer des Halblinken Christian Keil besiegelte mit dem Pausenpfiff das Halbzeitresultat von 16:7 zugunsten des Oberligisten. Einem ordentlichen MSG-Einstand in die zweite Spielhälfte folgte nur wenige Minuten später dasselbe Spiel. Gerade das Konterspiel der Kleenheimer intensivierte sich noch zusehends. Folglich markierte Phillip Reitz in der 43.Spielminute schon das 24:12 für die überlegenen Grün-Weißen. "Wir sind einfach nicht richtig in die Begegnung gekommen, während unser Gegner jeden kleinen Fehler präzise bestrafte. So kommt die hohe Niederlage schnell zustande", resümierte ein ernüchterter Lindener Coach, Bernd Wagner.
Kleenheim: Elsner, Vogt; Marwald (2), Woiwod (5), Keil (4), Reitz (8/1), Heimbach (1), Köhler (2), Straßheim (11/1), Krauhausen (1), Wiener (2), Reusch (2), Kollmann Linden: Kaiser, Müglich (n.e.); Nober (1), Jung (1), Semmelroth (2), Mühlhans, Melle (2), Deimer (2), Berger, Rüdesheim (4), Meilinger, Andermann (2), Schuchmann (8/4) Zeitstrafen: 10:6 Siebenmeter: 2/2 : 5/4
Ganz anders dann das "kleine" Nachbarschaftsduell zwischen den U23-Formationen der HSG Wetzlar und des TV Hüttenberg. In einem, ungeachtet der brütenden Hitze, engagierten Duell beider Teams, lieferten sich die Rivalen einen spannenden Schlagabtausch auf Oberliganiveau. Vor allem die beiden Abwehrreihen, die sich durch hohe Einsatzbereitschaft und spürbare Physis charakterisierten, schenkten sich nichts und gaben jeweils keine Bälle verloren. Folglich erschien es für beiden Offensivmotoren schwer, den richtigen Zugang zur Partie zu finden und entsprechende Lücken aufzudecken. Abschließend gehörte der HSG kurz vor Ende durch eine Einzelaktion von Lukas Loh der entscheidende Moment, sodass die Grün-Weißen die Begegnung mit 22:21 (8:10) für sich entschieden. "Das ist zwar noch kein Maßstab, doch man kann mit dem ersten Spiel der Mannschaft absolut zufrieden sein", bewertete Arno Jung, Vertreter des urlaubenden Wetzlar-Trainers Andi Klimpke. Durch ein blitzsauberes Anspiel von Spielmacher Lukas Loh, markierte Dennis Agel vom Kreis zunächst die 3:2-Führung für die Domstädter (7.). Einige Minuten später gewannen die Blau-Roten langsam ein wenig die Überhand - auch durch eine gute Leistung von Schlussmann Yannik Dellner - und zogen auf 5:3 durch Jonas Dorzweiler davon (18.). Auch die individuellen Aktionen der Hüttenberger wirkten zu dieser Zeit etwas zielsicherer und fanden deutlich öfter den Weg ins Wetzlarer Netz. Zwischenzeitlich gelang es dem TVH gar noch etwas weiter davonzuziehen, bevor Edi Pjanic via Strafwurf in der 26.Minute wieder auf 6:8 aufschloss. Im zweiten Durchgang bewiesen die Bundesligareservisten den etwas längeren Atem und zogen in der 38.Spielminute auf 14:10 davon. Trotz vier A-Jugendlichen im Hüttenberger Kader kam der TVH mit einem Treffer von Johannes Klein bis zum Schluss wieder auf einen 21:21-Gleichstand heran, woraufhin allerdings Loh seine direkte Antwort setzte. "Ob der Umstände kann man zufrieden sein und allen voran hat man gesehen, dass man sich im Zweifel absolut auf unsere Jugendabteilung verlassen kann", beschrieb Mario Weber, Übungsleiter der TV Hüttenberg U23.
Wetzlar: Gümbel, Hanemann; J.Wallwaey (1/1), Pjanic (3/1), Zörb (3), L.Wallwaey (1), Köhn (2), Loh (1), Funck (2), Agel (6/2), Jung (2) Hüttenberg: Dellner, Lorenz; J.Klein (3), Lauer (1), Köhler (4), Rühl (3/1), Schleenbecker (2), Henkel (2), Klein, Engel (3), Dorzweiler (1) Zeitstrafen: 0:3 Siebenmeter: 5/4 : 1/1