Seit 33 Jahren besteht der Linden-Cup, und ebenso lange ist seit 33 Jahren der TV Hüttenberg schon Gast beim größten Vorbereitungsturnier Mittelhessens. Somit ist der TVH der treueste Gast beim traditionsreichen Handball-Cup, weshalb die Freude bei den Organisatoren groß ist, dass der TVH wieder die Bundesligagruppe komplettiert. Diese versucht er mit einer ähnlichen Mannschaft aufzumischen, die in der Vorsaison den 12. Rang in der 2. HBL erringen konnte, bis auf eine große Ausnahme.
Im Grundpersonal hat sich beim „Handkäsdorf“ nur wenig verändert, bis auf eine Personalie. Nach vier Jahren verließ Spielmacher Ian Weber die Hüttenberger in Richtung GWD Minden, um den nächsten Entwicklungsschritt zu nehmen, was für den TVH nur schwer zu kompensieren sein wird. Weber gehörte in den letzten drei Jahren zu den absoluten Top-Scorern der 2. HBL und war eine wahre „Universalwaffe“ im Angriff und auch in der Defensive. Sein Erbe wird mit Paul Kompenhans ein sehr guter Freund von ihm antreten. Der agile Mittelmann hat in der letzten Runde mehrfach bewiesen, dass er ein sehr hohes Niveau spielen kann, sofern er verletzungsfrei bleibt. Neben ihm wird es auch nur kleinere Veränderungen geben. Philip Opitz wechselte zum Drittligisten HSG Dutenhofen/Münchholzhausen, wohingegen man sich die Rechte am U20-Nationalspieler Leif Haack sichern konnte, der seine Stärken im Wurf haben soll und zudem im Deckungszentrum verteidigen kann. „Ich freue mich, dass sich Leif für den TVH entschieden hat. Er passt von seinem Charakter her sehr gut zum TVH und der Mannschaft. „Leif war im ersten Kontakt direkt sehr offen zu uns und hat sich auch sehr schnell dazu entschieden, dass er zum TVH wechseln möchte. Er wird uns sowohl im Angriff als auch in der Abwehr weiterhelfen. Mit ihm bekommen wir zudem etwas mehr Größe in den Kader, so dass wir unsere 6:0 Abwehr ausbauen können und diese so hoffentlich zu einer taktischen Alternative wird. Er hat im Probetraining überzeugt. Das ist nicht immer leicht, wenn man die Abläufe einer Mannschaft und die Stärken seiner Mitspieler noch nicht kennt. Daher freue ich mich, dass wir zur kommenden Saison einen Juniorennationalspieler bei uns haben werden, der im besten Falle sogar als Europameister zu uns nach Hüttenberg kommen wird“, so TVH-Geschäftsführer Timm Schneider.
In der Personalplanung werden bei den Hüttenbergern keine neuen Wege eingeschlagen. Man baut weiterhin auf junge Talente, und wenn sie aus der heimischen Region kommen, nimmt man sie natürlich umso lieber. So geschehen bei Eigengewächs Phil Spandau, der ab der kommenden Saison mit Philipp Schwarz die Linksaußen-Position besetzen wird und somit das große Erbe von TVH-Legende Jannik Hofmann antreten wird. Spandaus Vater Axel war früher Trainer beim TV Hüttenberg und leitet aktuell das Drittligateam der Nachbarn aus Dutenhofen & Münchholzhausen, die beim Einlagespiel dieses Jahr gegen den TV Gelnhausen antreten. „Mich freut es, dass wir mit Phil einen waschechten Hüttenberger überzeugen konnten, den Weg in der 2. HBL bei uns zu gehen. Mit Phil haben wir den ersten Spieler, der aus den Mittelhessen Youngsters hervorgeht, was mich besonders freut", sagte Schneider.
Ohl-Brüder-Duo vereint
Einen weiteren Neuzugang tätigte man auf der Kreisläuferposition mit Lasse Ohl, der den abgewanderten Nico Scheibel ersetzen wird. Der gebürtige Holzheimer (nicht das heimische Pohlheim) trifft somit beim TVH auf seinen Bruder Paul, der schon letzte Runde den Weg von der U23 des VfL Gummersbach nach Hüttenberg wählte. "Mit Lasse konnten wir Pauls zwei Jahre jüngeren Bruder ebenfalls von unserem Plan überzeugen, dass er sich hier in Heimatnähe in der 2. Liga beweisen kann. Lasse hat in seinem ersten Jahr A-Jugend schon entscheidend dazu beigetragen, dass die MT 2 den Aufstieg in die 3. Liga geschafft hat. Schon dort hat er das sehr abgezockt gemacht und ist auch in der 3.Liga einer der besten Kreisläufer, obwohl er eigentlich noch A-Jugend spielen könnte. Zudem durfte er auch schon Bundesligaluft schnuppern. Lasse deckt im Mittelblock und wird im Angriff mit Vit zusammen ein super Kreisläufer-Team bilden“, so das Zitat von Timm Schneider nach der Verpflichtung des bulligen Kreisläufers.
Für alle Handballfans aus Mittelhessen wird man mit Spannung erwarten, wie sich das neue TVH-Team nach der Ära Weber beim 33.Linden Cup präsentieren wird.
Zugänge: Phil Spandau (eigene Jugend), Leif Haack (HSG Ostsee), Lasse Ohl (MT Melsungen)
Abgänge: Jannik Hofmann (Karriereende), Ian Weber (GWD Minden), Philip Opitz (HSG Dutenhofen/Münchholzhausen 2), Nico Scheibel (HSG Dutenhofen/Münchholzhausen 2), Leonard Grazioli (Pfadi Winterthur)
(Text: Conrad Melle)
Turnierkader:
Tor: S. Böhne, Y. Shamir, F. Rüspeler
Rückraum: N. Theiß, D. Kuntscher, L. Haack, P. Ohl, J. Klein, P. Kompenhans, H. Schreiber, M. Strödter
Außen: P. Schwarz, P. Spandau, T. Kirschner, T. Rüdiger
Kreis: V. Reichl, M. Zörb, L. Ohl
Trainer: Stefan Kneer (2. Saison), Co-Trainer Sebastian Weber