Die HSG Wetzlar hat einen großen Umbruch vollzogen im Vergleich zur letzten Saison. Dabei fällt besonders auf, dass man bei den „Domstädtern“ neue Wege in der Personalplanung eingeschlagen hat, zumal man offensichtlich einen größeren Fokus auf die Verpflichtung deutscher Spieler legt, worunter sich auch hochveranlagte Talente befinden. Diese stammen jedoch nicht nur von anderen Vereinen, sondern wurden auch aus dem eigenen Stall rekrutiert.
Unter diesen befindet sich ein sehr bekanntes Gesicht aus dem Raum Mittelhessen. Mit Dominik Mappes verpflichtete die HSG einen der besten Spielmacher der HBL vom VfL Gummersbach. Der gebürtige Hüttenberger hat sich für den Weg in die Heimat entschieden und soll die vakante Position neu besetzen, welche durch die Abgänge von Magnus Fredriksen (Sønderjyske/DEN) und Mathias Mark Pedersen (Amo Handboll/SWE) entstanden ist. Ein spannendes Highlight des diesjährigen Linden-Cups wird somit das Duell zwischen der HSG Wetzlar und dem TV Hüttenberg darstellen, wenn Mappes zum ersten Mal beim Linden-Cup auf seinen Heimatverein trifft. "Mit Dominik bekommen wir einen Spielmacher, der seine Stärken sowohl in der Spielsteuerung hat als auch torgefährlich ist.“ so Carstens über die beiden neuen Regisseure. Die Rückraum-Mitte- Position wird sich Mappes mit Justin Müller teilen, den die deutschen Handballfans noch vom TuSEM Essen kennen, ehe er nach Dänemark zu Nordsjaelland Håndbold ging. „Justin ist ein Spieler, der durch Zweikampfstärke, Einsatz und Spielwitz überzeugt", ließ Carstens verlauten. Nach den Abgängen von Top-Torschützen Lenny Rubin (TBV Stuttgart) und Ex-Nationalspieler Hendrik Wagner (TBV Lemgo) stellt sich Wetzlar mit Jona Schoch (HBW Balingen-Weilstetten) und Philipp Ahouansou (Rhein-Neckar Löwen) auch im linken Rückraum komplett neu auf. "Jona wird uns mit seiner Wurfkraft im Angriff und mit seiner Fähigkeit, im Abwehrzentrum zu verteidigen, sehr helfen. Seine Erfahrung und seine Charakterstärke werden uns zudem beim Aufbau der neuen Mannschaft guttun. Mit Philipp bekommen wir einen torgefährlichen und zweikampfstarken Angreifer dazu, der über großes Potenzial verfügt. Ich freue mich sehr, dass es unserer Klubführung geglückt ist, diesen Wechsel jetzt zu ermöglichen"“, so ein überzeugter Frank Carstens.
Erstmals in der Geschichte wird ein ungarischer Spieler, der EM-Teilnehmer Zsolt Krakovszki, für die Mittelhessen auflaufen. Mit seiner Verpflichtung bietet sich eine vielversprechende Alternative zu Novak. Zusätzlich steht Tizian Weimer als dritte personelle Option im erweiterten Kader bereit. "Mit Zsolt bekommen wir einen hochtalentierten und sehr motivierten Rechtsaußen dazu, der durch seine Athletik und seine Abwehrfähigkeiten besticht", so A-Lizenzinhaber Carstens. Auf Linksaußen wird Lion Zacharias von den Rhein-Neckar Löwen den abgewanderten Emil Mellegard ersetzen. Dem talentierten Außenspieler attestiert Carstens hohe Abwehrqualitäten: "Er ist ein guter Verteidiger auf der Außenposition, was in unserem Abwehrsystem besonders wichtig ist."
Ebenfalls neu bei der HSG wird der junge Georg Löwen sein, der aus der Talentschmiede vom Deutschen Meister SC Magdeburg kommt und den abgewanderten Erik Schmidt am Kreis ersetzen soll. Neben Löwen werden mit Noel Hoepfner, Tizian Weimer und Marius Göbner drei Youngster aus dem eigenen Nachwuchs eine Chance erhalten. Mit Till und Ole Klimpke hat man zwei Beispiele im Kader, die demonstriert haben, dass man den Sprung aus dem eigenen Nachwuchs in die beste Liga der Welt schaffen kann.
Es wird spannend zu beobachten sein, wie weit das junge HSG-Team nach diesem großen Umbruch sein wird.
Abgänge: Julian Fuchs (Bergischer HC), Magnus Fredriksen (Sønderjyske/DEN), Hendrik Wagner (TBV Lemgo Lippe), Emil Mellegard (HØJ Elite/DEN), Erik Schmidt (Ziel unbekannt), Leonard Grazioli (Pfadi Winterthur/SUI), Lenny Rubin (TVB Stuttgart), Mathias Mark Pedersen (Amo Handboll/SWE)
Neuzugänge: Lion Zacharias (Rhein-Neckar Löwen), Georg Löwen (SC Magdeburg U19), Jona Schoch (HBW Balingen-Weilstetten), Dominik Mappes (VfL Gummersbach), Justin Müller (Nordsjaelland Håndbold/DEN), Zsolt Krakovszki (Nemzeti Kézilabda Akadémia/HUN), Philipp Ahouansou (Rhein-Neckar Löwen), Marius Göbner (eigene Reserve), Tizian Weimer (eigene Reserve), Noel Hoepfner (eigene Reserve)
(Text: Conrad Melle)
Turnierkader:
Tor: T. Klimpke, A. Suljakowic, M. Göbner
Rückraum: P. Ahouansou, J. Schoch, D. Mappes, J. Müller, O. Klimpke, S. Cavor, N. Zelenovic, N. Hoepfner
Außen: L. Zacharias, L. Becher, D. Novak, Z. Krakovszki, T. Weimer
Kreis: V. Vranjes, R. Meyer Ejlersen, G. Löwen
Trainer: Frank Carstens (2. Saison), Co-Trainer Filip Mirkulovski